Einblick in alte Zeiten....

Das Glaserhandwerk war zur Zeit der Geschäftsgründung 1890 meist spärlich und als Nebenerwerb gerade erträglich. Deshalb wurde in den dörflichen Gebieten die Landschaft teilweise als Haupterwerb betrieben. Die Glaserei war oft ein Wanderbetrieb, wobei der Glaser weite Strecken zu Fuß oder mit dem Fahrrad und der Glaserkraxe auf dem Rücken zurücklegte und sein "Gäu" betreute.

Die Entwicklung der Glaserei Allgäuer zur heutigen Betriebsgröße war neben persönlichem Einsatz und einer Risikobereitschaft auch von der allgemeinen Wirtschaftsentwicklung und einigen Schicksalseinwirkungen geprägt. 

Es war im Jahre 1890, als Franz-Xaver Allgäuer (geb. 1857) und Mechthilde Schretter (geb. 1867) heirateten und das Anwesen Alte Str. 2 (damals Haus Nr. 17) in Kochel erwarben. Sie gründeten dort eine Glaserei mit Zinngießerei und Ladengeschäft, sowie eine kleine Landwirtschaft. 

Im Juli 1905 verunglückte Xaver Allgäuer mit dem Fahrrad am Kesselberg mit der Glaserkraxe auf dem Weg zur Arbeit tödlich. Seine Witwe führte dann das Glasergeschäft weiter. Mechthilde verlor durch den Brand 1909 das Haus und baute es in den Jahren 1909 / 1910 wieder auf.

Der Sohn Anton Allgäuer (geb. 1899), erlernte in Miesbach das Glaserhandwerk, arbeitete seit 1919 in der Kochler Glaserei und konnte schon 1920 die Meisterprüfung ablegen. Bei seiner Verheiratung im Jahre 1925 mit Maria Mayr (geb. 1901), übernahm er auch den Betrieb von seiner Mutter und war in seinem Beruf tätig bis ins hohe Alter.

Sein ältester Sohn Anton (geb. 1927) erlernte im elterlichen Betrieb das Glaserhandwerk und ging im Berufswettkampf 1944 als Reichssieger hervor. Er legte 1952 die Meisterprüfung ab und heiratete 1957 M. Elisabeth Riesch (geb. 1937). Beide konnten die folgenden, guten Wirtschaftsjahre mit großem Fleiß und Weitsicht zur Geschäftsvergrößerung nutzen. 

1966 wurde die bisher noch nebenbei betriebene Landwirtschaft stillgelegt. 

1964-69 wurde die bereits seit 1953 bestehende Glasereibetriebsstätte in der Botengasse 15 und 17 in Bad Tölz umgebaut, dazu wurde 1967 ein Ladengeschäft eröffnet.

Im Jahre 1973 konnte der Hauptbetrieb in Kochel am See durch einen Neubau erweitert und modernisiert werden. 

1983 wurde in Geretsried, Egerlandstr. 18 eine 2. Filiale mit einer Glaserei und Ladengeschäft eröffnet, deren Umbau 1986 abgeschlossen wurde.

Die Tochter Bärbl (geb. 1962), erlernte das Glaserhandwerk im eigenen Betrieb und konnte 1980 als 2. Landessiegerin hervorgehen. 

Sie legte 1984 als jüngste Glasermeisterin Deutschlands die Meisterprüfung ab. 1987 heiratete sie Georg Riesch (geb. 1957). Sie führen den Namen Allgäuer. Georg legte 1993 die Meisterprüfung im Glaserhandwerk ab und bekam durch hervorragende Leistungen als Jahrgangsbester die Ehrenurkunde mit Goldmedaille. Beide übernahmen den Betrieb 1993. 

2005 trat Sohn Georg Allgäuer jun. (geb. 1988) die Glaserlehre an und schloss diese als 2. Landessieger 2008 ab. Ebenso legte er 2011 die Meisterprüfung mit dem Meisterpreis der bayrischen Staatsregierung ab. 2015 schloss er den Betriebswirt erfolgreich ab.

Das Ladengeschäft in Kochel wurde 2016 kernsaniert, der entstandene Ausstellungsraum mit zahlreichen Modulen entspricht einem hohen Standard, um den Anforderungen einer umfassenden persönlichen Beratung gerecht werden zu können. 

Auch wurde das Ladengeschäft in Geretsried im Jahr 2017 komplett kernsaniert und es entstand ebenfalls ein moderner Ausstellungsraum für unsere Kunden. 

Seit 2019 führen nun Georg Allgäuer sen. und jun. als Geschäftsführer die Glaserei. 

Als weiterer Ausbildungserfolg zählen noch:

1. Bundessieger 1955, 2. Landessieger 1977, 3. Landessieger 1977, 2. Bundessieger 1981.

Die Tradition des Glaserhandwerks in der Familie Allgäuer besteht in ununterbrochener Reihenfolge schon seit 1833, wo Michael Johann Allgayer aus Oy seine Lehre als Glaser antrat. Ein Sohn von Michael Johann Allgayer war Franz Xaver Allgäuer, der sich mit der Geschäftsgründung in Kochel ansässig machte und so den Grundstock legte, welcher sich schließlich zu dem Betrieb in heutiger Größe entwickelte. 

In ihrer nunmehr hundertdreißigjährigen Geschichte ist die Glaserei Allgäuer fortschrittlich gewesen und geblieben, stehts aber Neuem aufgeschlossen. Sie bietet heute die große Palette aus dem Berufsbild des Glaserhandwerks an und hat dabei einen sehr hohen Qualitätsstand erreicht. Die Firma ist nicht zu groß für kleine Arbeiten und nicht zu klein für große Arbeiten.

Nutzen Sie über 130 Jahre Erfahrung und überzeugen Sie sich von unserer Leistungsfähigkeit.

Ein kleiner Ausschnitt aus Arbeiten vor langer Zeit....